Bergen – Trondheim

Montag ging die Reise dann weiter Richtung Norden. Aber nicht auf der schnellsten, sondern auf der sehenswertesten Route. So fuhren wir am Ufer des Hardangerfjord entlang und genossen den wundervollen Ausblick. Im kleinen Ort Øystese mussten wir eine dreistündige Zwangspause einlegen, da die Straße saniert wurde und temporär gesperrt war. Also machten wir eine Mittagspause und badeten wie die Einheimischen im Hardangerfjord.

Das nächste Ziel war der Stegastein-Ausblick. Wir kamen an zahlreichen Wasserfällen vorbei, zum Beispiel dem Vøringsfossen.

Der Weg hoch zum Stegastein war eine schmale Serpentinenstraße, die man eher in Südtirol erwarten würde – sehr spannend mit dem Wohnmobil zu fahren. Oben gesund angekommen, gab es dann einen fantastischen Ausblick auf den größten der Fjorde, den Sognefjord.

Da wir diese Straße nicht wieder zurück wollten und sie grob in die richtige Richtung weiterging, fuhren wir einfach weiter, entgegen aller Navigationsanweisungen. Das führte uns auf das atemberaubende Hochplateau Aurlandsfjellet. Dort entschieden wir uns spontan zur wilden Übernachtung. Neben einem wild rauschenden Bach aus Schneeschmelze packten wir zum ersten Mal die wärmere Kleidung aus.

Am Dienstag ging die Fahrt direkt weiter durch eine unwirkliche Landschaft aus Schnee und Fels auf über tausend Metern. Irgendwann ging es doch wieder bergab in enge Täler – zurück zum Sognefjord. Immer wieder fuhren wir an dessen Ufer, unterbrochen von Tunneln oder Bergüberfahrten, mit dem grobem Ziel Trondheim. Nach einer kleinen Brotzeit am Ufer kam die zweite Hochebene, das Sognefjellet. Noch eindrucksvoller als zuvor gab es hier Neben Eisseen und schneebedeckten Ebenen auch zum ersten Mal Gletscher zu sehen.

Sogar ein Langlaufskirennen wurde hier oben abgehalten. Abwärts pausieren wir kurz in einen verzaubern Ort man namens Elveseter auf einen Kaffee. Eine kleine Siedlung aus verzierten Holzhäusern, wie aus einem Tolkien-Roman.

Durch die schmalen Straßen und einige Fotostopps hatten wir viel Zeit verloren und entschieden uns trotzdem noch heute am Dienstag bis Trondheim durchzufahren – es ist ja selbst 23 Uhr noch taghell. Die Fahrt wurde nicht weniger sehenswert, da wir noch durch verschiedene Nationalparks mussten, u.a. den Dovrefjell. Diese zeigten sich in dünn bewachsenen Ebenen mit vielen Seen und kaum Zivilisation. Hier war es schwer eine Raststätte für das Abendessen zu finden. Irgendwann erreichen wir doch den Skiort Oppdal, der jetzt im Sommer recht ausgestorben ist. Es gab trotzdem ein leckeres Pizza-Restaurant. Nach langer Fahrt erreichen wir gegen 10 Uhr mit mehr oder weniger schlafenden Kinder einen schönen kleinen Campingplatz direkt am Trondheimfjord.

Ein Gedanke zu „Bergen – Trondheim

  1. Matthi

    Mal wieder tolle Bilder und die Camping-Nacht oben auf dem Aurlandsfjellet-Plateau ist genau die Traum-Vorstellung von einer Womotour durch Norwegen, herrlich! 🙂 Wir sind damals unterhalb von dem Plateau durch den längsten Straßentunnel der Welt gefahren (https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A6rdalstunnel), auch eine interessante Erfahrung. Aber landschaftlich natürlich nicht mit der oben-drüber-Variante zu vergleichen. Übrigens schaut man vom Skywalk am Stegastein in den Aurlandsfjord – ok, ist ein Seitenarm des Sognefjord. 😉

Schreibe einen Kommentar